Auswertung der Interviews
Hintergrundwissen zur Auswertung von Interviews:
Zunächst müssen die Interviews transkribiert werden, d.h. von der mündlichen in eine schriftliche Form umgewandelt werden. Hierbei muss vorab festgelegt werden, welche Inhalte und Details wichtig sind und welche ausgelassen werden können (z.B. Gesprächspausen, Lückenfüller, etc.). Es wird ein Regelsystem aufgestellt, nach dem die Transkripte erstellt werden. Solche Systeme enthalten u.a. Regeln über Merkmale wie das grundlegende Design, die Abbildung des Redebeitrags, verbale Elemente, prosodische Phänomene und nonverbale Ereignisse.
Die Transkripte unserer Interviews finden Sie unter dem Reiter "Archiv":
Liegen die Interviews in transkribierter Form vor, können sie ausgewertet werden. Hierzu wird eine spezielle Analysetechnik festgelegt, wobei zwischen drei Grundformen unterschieden wird:
- Zusammenfassung: Das Material wird auf die wesentlichen Inhalte reduziert.
- Explikation: Es wird zusätzliches Material herangezogen, um einzelne Textstellen zu erklären.
- Strukturierung: Es werden Kriterien festgelegt, nach denen das Material gefiltert wird.
Zur erleichterten Auswertung ist es sinnvoll, eine QDA-Software wie beispielsweise MAXQDA einzusetzen. Diese ermöglicht es, verschiedene Daten zu importieren, zu verwalten und zu bearbeiten. Darüber hinaus können Kategorien erstellt werden, anhand derer die Texte strukturiert und segmentiert werden. Die gewonnen Informationen können in einem Datensatz von Variablen gespeichert werden und mit statistischen Analyseprogrammen weiterverarbeitet werden. Zudem können viele der QDA-Softwares wortbasierte Häufigkeitsanalysen vornehmen. Ein weiterer Vorteil der Programme ist, dass sie mit verschiedenen Funktionen erlauben, mit mehreren Personen am gleichen Datensatz zu arbeiten. So gibt es beispielsweise Funktionen, die es ermöglichen, die Intercoder-Reliabilität, ein sehr wichtiges Gütekriterium im Rahmen qualitativer Forschung, festzustellen.
