Forschendes Lernen


 

„Forschendes Lernen zeichnet sich vor anderen Lernformen dadurch aus, dass die Lernenden den Prozess eines Forschungsvorhabens, das auf die Gewinnung von auch für Dritte interessanten Erkenntnissen gerichtet ist, in seinen wesentlichen Phasen – von der Entwicklung der Fragen und Hypothesen über die Wahl und Ausführung der Methoden bis zur Prüfung und Darstellung der Ergebnisse in selbst-ständiger Arbeit oder in aktiver Mitarbeit in einem übergreifenden Projekt – (Mit)gestalten, erfahren und reflektieren.“(Ludwig Huber 2009, S. 11)

 

 


Forschendes Lernen bezeichnet eine Lernform, bei der die Lernenden aktive (Mit)Gestalter eines Projektes sind. Die Lernenden können dabei den gesamten Prozess – von der Hypothesenbildung bis zur Darstellung der Ergebnisse – eigenständig erarbeiten.

Es ist aber auch möglich, dass es dabei Abstufungen gibt. Die lehrende Person kann Vorgaben geben, z.B. das Thema festlegen oder die Planung des Projektes vorstrukturieren. So wird ein Rahmen geschaffen, in dem sich die Lernenden bewegen können.

 

Eine Besonderheit des forschenden Lernens ist, dass die Frage oder Problemstellung so gewählt ist, dass die Ergebnisse auch einen Nutzen für Dritte bieten. Dadurch werden forschend Lernende zum Teil der wissenschaftlichen Gemeinschaft. Wissenschaft entsteht nämlich erst da, wo die Erkenntnisse geteilt werden.

 

Forschendes Lernen - eine beliebte Art der Lehre an Universitäten.

 

Heutzutage entscheidet sich ein Großteil der jungen Menschen dazu, ein Studium an einer Hochschule zu durchlaufen. Nahezu jedes Studium bildet dabei mittlerweile explizit für Berufe aus, die außerhalb der Wissenschaft liegen. Deshalb ist es sehr wichtig, dass man bereits im Studium Schlüsselkompetenzen erlernt, die im späteren Beruf gebraucht werden. Dazu gehören z.B. Team- oder Kooperationsfähigkeit, Kommunikationsfähigkeit oder Verantwortungsbreitschaft.

Das kann mit Hilfe von forschendem Lernen gefördert werden, denn im Rahmen von Forschung sind genau solche Kompetenzen gefragt.

 

In unserem Seminar B-KJ2c (Wintersemester 2018/19) haben wir mittels forschendem Lernen versucht herauszufinden, was Lehrer/innen dazu bewegt bestimmte Techniken, die sich zum Umgang mit ADHS bewährt haben, nicht umzusetzen.

Des Weiteren wollten wir anhand von Informationen, die mit Hilfe der Beteiligten Personen(Target Groups) – Lehrer, Eltern, Kinder – gewonnen werden konnten, einen Fragebogen entwickeln. Dieser Fragebogen soll dazu dienen, bei den Target Groups zu erfragen, welche Techniken im Umgang mit ADHS als hilfreich und wirksam empfunden werden.

 

Die genannte Forschungsfrage wurde im Rahmen unseres Seminars vorgegeben, so wie auch die Methoden, mit welchen wir Informationen sammeln sollten. Wir, die Seminarteilnehmer/innen, konnten mit Hilfe dieser Vorgaben selbständig in die Planung, Durchführung und Auswertung einsteigen.

 

Quellen:

  • Video: Reinmann, Gabi; Forschendes Lernen- fünf Fragen, viele Antworten einige Widersprüche; Hamburger Zentrum für Universitäres Lehren und Lernen (HUL) an der Universität Hamburg
  • https://dbs-lin.ruhr-uni-bochum.de/lehreladen/lehrformate-methoden/forschendes-lernen/begriff-begruendungen-und-herausforderungen/
  • Huber, L. (2009). Warum Forschendes Lernen nötig und möglich ist. In L. Huber, J. Hellmer & F. Schneider (Hrsg.), Forschendes Lernen im Studium. Aktuelle Konzepte und Erfahrungen (S. 9-35). Bielefeld: UniversitätsVerlagWebler